häufige Fragen

Was ist der Unterschied zwischen rotem, braunem und schwarzem Henna?
Rotes oder braunes Henna ist ein natürliches Pigment, das vom Hennabaum Lewsonia inermis stammt und in der Hennapaste mit verschiedenen anderen ausschließlich natürlichen Stoffen – wie 100% ätherische Öle, Zucker usw. – gemischt wird. Damit weiß man genau, was es enthält und es ist sicher für die Hautanwendung.

Schwarzes Henna kann aus der Hennapflanze Lewsonia inermis stammen, aber die genaue Zusammensetzung des Farbstoffs ist nicht spezifiziert, und Terpene aus ätherischen Ölen, die die Pigmentfarbe fixieren und beeinflussen, werden durch stabileres, chemisch synthetisiertes p-Phenylendiamin (PPD) ersetzt, das schwere allergische Reaktionen und Hautverbrennungen verursachen kann und deshalb auch in vielen Ländern als kosmetisches Mittel verboten ist.


Wie lange belässt man die natürliche Henna-Paste auf der Haut?
Wichtig ist, dass die Henna-Paste auf der Haut austrocknet und aushärtet, bevor sie entfernt wird, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Es ist besser, die Paste auf der bemalten Haut so lange wie möglich zu belassen, um eine intensivere Färbung zu erzielen. Das Pigment wird bereits nach dem Trocknen der Paste auf der Haut und dem Abreiben sichtbar sein. Für ein besseres Ergebnis ist es besser, wenn die Farbe bereits trocken ist, sie weitere fünf bis acht Stunden – besser noch über Nacht – mit einem Pflaster überklebt auf der Haut zu belassen.


Wie entfernt man die trockene Henna-Paste am besten?
Sie können die Hennapaste – wenn sie trocken ist – mit den Fingern oder einer Kredit-Karte, einem Bleistift oder einem anderen stumpfen Gegenstand abreiben. Wenn das Henna-Ornament mit einem Pflaster überkleben wird, löst es sich großteils auch mit dem Pflaster ab.
Es wird empfohlen, nach dem Malen an der bemalten Stelle für mindestens acht Stunden kein Wasser zu verwenden, um die bestmögliche Färbung der Haut zu erzielen.


Was ist die perfekte Konsistenz, um die Henna-Paste aufzutragen?
Die perfekte Konsistenz des Henna ist nicht zu flüssig, da es sonst die Farbe auf der Haut verschmiert. Die Konsistenz sollte auch nicht zu dickflüssig sein, da es sonst schwierig ist, die Paste durch die dünne Konusöffnung zu drücken, was wiederum dazu führt, dass man die richtigen Formen für das Henna-Ornament nicht mehr erzielt.
Die Konsistenz der Henna-Paste sollte dick und geschmeidig sein, ähnlich wie die Konsistenz von Zahnpasta oder Pfannkuchenteig. Wichtig ist es die Henna-Paste gründlich zu durchmischen, um eine homogene Konsistenz zu erzielen.


Was ist der Unterschied beim Auftragen von Jagua im Vergleich zu Henna?
Jagua und Henna sind zwei verschiedene natürliche Farbstoffe. Jagua ist keine Paste, sondern ein Gel. Dadurch lässt es sich nicht so leicht wie Henna gleichmäßig auf der Haut auftragen, es verläuft leichter und erschwert klare Konturen.
Man muss auch darauf achten das Jagua nicht zu verschmieren oder an einer anderen Stelle zu verteilen, da es einen Abdruck auf der Haut hinterlassen kann.
Man belässt das Gel etwa ein bis zwei Stunden auf der Haut. Die tiefblaue bis schwarze Verfärbung setzt erst verzögert ein. Am Besten die Jagua-Paste nach dem Trocknen mit einem Papiertuch abzutupfen, um Verwischen zu vermeiden.


Was sind die häufigsten Fallstricke bei der Henna-Zubereitung?
Verwenden Sie nur hochwertiges Henna-Pulver aus vertrauenswürdigen Quellen. Tragen Sie Einweg-Handschuhe bei der Zubereitung, sonst können sich Ihre Finger an den berührten Stellen verfärben. Es ist wichtig beim Anrühren sukzessive Wasser und ätherische Öle hinzuzugeben und generell nicht zu flüssig werden zu lassen. Die richtige Menge an Zutaten ist das Geheimnis, um die perfekte Konsistenz für das Auftragen auf die Haut zu finden.
Verwenden Sie keine metallischen Schüsseln und Löffel, da diese mit dem Henna-Farbstoff reagieren und ihn verfälschen können.
Die Henna-Paste benötigt Zeit, um zu reifen und eine dunkle Farbe zu entwickeln. Es wird empfohlen, die Henna-Paste mindestens vier Stunden, besser noch über Nacht ruhen zu lassen, um eine tiefere Farbe zu erzielen. Das nicht verbrauchte Henna können Sie einfrieren, um den natürlichen Oxidationsprozess zu unterbrechen.


Welche Hauttypen können Henna verwenden?
Henna kann für alle Hauttypen verwendet werden. Falls Sie sich unsicher sind, können Sie vor dem Auftragen der Henna-Paste bzw. des Jagua einen Patch-Test machen. Dabei wird eine Probe der Henna-Paste bzw. des Jagua-Gel zuerst an der Innenseite des Handgelenks für 24 Stunden auf die Haut aufgetragen. Man prüft die Stelle dann auf eine eventuelle Rötung, Schwellung oder Juckreiz.


Für welche Hauttypen ist Jagua geeignet?
Jagua kann auf alle Hauttypen aufgetragen werden.
Nur bei langer, direkter Sonneneinstrahlung auf das Jagua-Ornament kann es bei empfindlicherer Haut zu einer Reaktion auf die Sonnenstrahlung kommen.


Was ist eine gute Nachbehandlung?
Bei Henna ist es besser, sich direkt nach dem Auftragen der Hennapaste einige Stunden lang an der Stelle nicht mit Wasser zu waschen. Für einen perfekten Effekt sollte man nach dem Färben etwa acht Stunden warten, bis die Haut mit Wasser in Berührung kommt. Ein einfacher Trick, um die bemalte Stelle vor Wasser zu schützen, ist das Auftragen von ein wenig Sheabutter. Für eine langhaltende und intensive Färbung verwenden Sie keine Bürsten oder Seifen an der Stelle.


Wo entfaltet Henna und Jagua die größte Wirkung?
Henna und Jagua entfalten ihre größte Wirkung auf der obersten Schicht der Haut, der sogenannten Epidermis.
Die dunkelste Farbe Ihres Ornaments wird an den Hautstellen erzielt, wo die Haut am stärksten bzw. dicksten ist. Henna und Jagua färben die Hautoberfläche durch das Binden an Proteinen in den obersten Hautzellen. Daher ist der beste Effekt auf den Handflächen oder Füßen, aber auch die Handrücken und Beine färben sich gut.

Henna wird traditionell für temporäre Ornamente auf Händen und Füßen verwendet, die für gewöhnlich stärker durchblutet und wärmer sind, da die Wärme die Farbentwicklung beschleunigt.

Jagua ist in der Farbintensität bläulich-schwarz und wird für Körperkunst auf Unterarmen, Handgelenken, Füßen und anderen Körperstellen verwendet.
Die Kombination von Henna und Jagua ergibt einen besonders ansprechenden farblichen Kontrast.


Kann ich mit Henna- bzw. Jagua-Ornament ein Sonnenbad nehmen?
Mäßige Sonneneinwirkung hat auf Jagua keine Auswirkung und Beeinträchtigung auch nicht die Intensität des Ornaments.

Sonnenlicht bzw. die enthaltene UV-Strahlung kann allerdings die Intensität des Henna-Ornaments schneller verblassen lassen, ein Sonnenschutz oder Kleidung an der Stelle kann dies verhindern.


Gibt es bekannte allergische Reaktionen bei der Verwendung von Henna oder Jagua?
In sehr seltenen Fällen kann es auch bei Henna auf natürlicher Basis zu allergischen Reaktionen kommen.
Um sicher zu gehen kann man einen Patch-Test machen.
Wichtig ist es nur natürliche Henna-Farbstoffe aus vertrauenswürdigen Quellen zu verwenden, um PPD auszuschließen.

In seltenen Fällen kann natürlichem Henna zugesetzter Zitronensaft oder darin enthaltene ätherische Öle die Haut leicht reizen. Es empfiehlt sich dann neutrales Lavendel-Öl zu verwenden, mit dem auch schwangere Frauen ihren Baby-Bauch bemalen können.

Bei Jagua ohne chemische Inhaltsstoffe kann es in seltenen Fällen – bei empfindlicher Haut – nach längerer Sonnenbestrahlung zu einer leichten Sonnenallergie kommen. Dies ist nicht üblich, kann aber bei Sonnenallergie durch einen rötlichen Ausschlag in Erscheinung treten. Dieser verschwindet innerhalb weniger Tage.


Ab welchem Alter ist Henna und Jagua geeignet?
Ab jedem Alter, für Personen – Kinder und Erwachsene, die eine Zeit lang stillhalten können und die Henna-Paste bzw. das Jagua-Gel nicht verschmieren.

Unterschied zwischen Henna – Jagua Ornamenten und gewöhnlichen, dauerhaften Tattoos

Henna- und Jagua-Ornamente sind traditionelle Formen der Körperkunst, die seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen weltweit praktiziert werden; traditionell vorallem in Indien, Pakistan, Marokko und anderen Teilen Südasiens und des Nahen Ostens.
Im Vergleich zu dauerhaften Tattoos bieten Mehndis bzw. Henna-Ornamente eine temporäre Möglichkeit, den Körper mit kunstvollen Ornamenten zu verzieren.

Henna, eine Pflanzenpaste, die aus den Blättern des Hennastrauchs gewonnen wird. Mehndi, auch bekannt als Henna-Tattoos, zeichnen sich durch ihre auffälligen, braunroten Farben aus. Die Paste wird auf die Haut aufgetragen und trocknet, wodurch ein Farbstoff freigesetzt wird, der mit der abgestorbenen obersten Hautschicht (Hornhaut, Epidermis) oxidiert und ein temporäres Ornament, meist Blumen, Ranken und geometrische Formen ergibt.

Jagua ist Gel einer Frucht, die in den Regenwäldern Südamerikas heimisch ist. Der Saft dieser Frucht wird zu einer dunkelblauen Farbe verarbeitet. Im Gegensatz zu Henna trocknet Jagua schnell und hinterlässt – etwas zeitverzögert – eine bläulich-schwarze Färbung auf der Haut. Jagua-Kunst wird hauptsächlich von indigenen Völkern in Südamerika praktiziert. Jagua-Ornamente zeichnen sich durch ihre mystischen, natürlichen Entwürfe aus, wie  tierische Motive, Symbole oder abstrakte Formen.

Im Vergleich zu gewöhnlichen Tattoos bieten sowohl Henna- als auch Jagua-Ornamente eine nicht-permanente Möglichkeit, den Körper zu schmücken, im Gegensatz zu dauerhaften Tattoos, die mit Nadeln und chemischen Farbgemischen unter die Haut gestochen werden. Diese Farbgemische gewöhnlicher Tattoos enthalten organische Pigmente, wie Phtalocyanine (Blau), Dioxazine (Violet) und Naphthol (Rot), Eisenoxid (Schwarz) und weitere Zusatzstoffe. Laute Studien sammeln sich im Laufe der Zeit bis zu 60% der Farbstoffen in den Lympfkonten.

Während gewöhnliche Tattoos für immer bleiben, und die Konturen mit den Jahren zunehmend verschwimmen – verblassen und verschwinden Henna- und Jagua-Ornamente binnen ein zwei Wochen gänzlich. Dies ermöglicht es mit Henna und Jagua spielerisch verschiedene Muster auszuprobieren, je nach aktuellem Stil und Stimmung.